West Yellowstone
Old Faithful
Turpin Meadow 142 km
Wir hatten Glück und ein Zimmer im Old Faithful Inn bekommen. Das Hotel ist mehr als ein Jahr im Voraus ausgebucht. Aber es gibt immer wieder in letzter Minute Stornierungen. Man muss nur danach Ausschau halten. Und wenn etwas Brauchbares erscheint schnell sein. Zum Old Faithful wollten wir nicht wandern sondern uns in einem Auto mitnehmen lassen. Den Weg hatten wir schon gewandert. Mit einem Schild Old Faithful in der Hand wurden wir bereits vor dem Gebührenhäuschen am Eingang zum Nationalpark mitgenommen. Wir konnten dann direkt im Hotel einchecken. Das Hotel dass gerade eben der Vernichtung durch das große Feuer von 1988 entkommen war ist sehr interessant anzusehen. Jetzt hatten wir Zeit uns die verschiedenen Geysire anzugucken. Am nächsten Morgen hatten wir ein reichhaltiges Frühstück im Hotel. Dann ging es los. Nach einigen Kilometern hörten und dann sahen wir eine Gruppe von sechs chinesischen jungen Wanderern mit schwerem Gepäck die im Park eine Mehrtagestour unternahmen. Ein kurzer Abstecher brachte uns zum Lone Star Geysir. Später trafen wir Bambi, ein weiterer CDT Wanderer. Direkt nach dem Shoshone Geysir Basin verläuft der CDT durch sehr nasse Wiesen. Hier war es nicht möglich dem Wasser auszuweichen. An unserer zugewiesenen Übernachtungsstelle waren wir alleine. Das Essen musste hier aufgehängt werden.
In den nächsten Tagen trafen wir auf weitere Richtung Norden wandernde CDT-Wanderer. Insgesamt trafen wir auf 20 Wanderer, darunter waren auch drei aus Deutschland. Und den Präsidenten Allgood von ALDHAWest trafen wir auch. Dies war ein vielgewanderter Weg. Speziell verglichen mit der bislang erlebten Einsamkeit. Erst einmal musste der Auslauf vom Shoshone See durchwatet werden. Als wir eintrafen lag am anderen Ufer ein Kanu. Aus Spaß fragten wir die Paddler ob sie uns über den Fluss bringen würden. Zu unserer Freude und Überraschung holten sie uns ab und sparten uns das waten durch den oft tiefen Fluss.
Der CDT im Yellowstone NP ist ziemlich flach und stellt keine große Herausforderung dar. Es war aber recht heiß. Neben den CDT-Wanderern trafen wir auf einige die nur im Park unterwegs waren. Rehe beobachteten uns im Park aus größter Nähe. Die Tiere haben hier keine Angst. Schließlich trafen wir auf Tugboat; ein Wanderer der den CDT von der kanadischen Grenze gewandert war. Er hatte fast 40 kg Gepäck auf dem Rücken. Er erhielt von uns viele Tipps wie er sein Gewicht reduzieren könnte. Später erfuhren wir per email dass es ihm gut geholfen hatte.
Vom Two Ocean Plateau aus konnten wir den Qualm des großen Lava Lodge Waldbrands sehen. Der CDT war gesperrt und eine Umleitung war über sehr viele Kilometer Straßenwandern angegeben. Diese Umleitung führte durch ein Gebiet in dem die Forstverwaltung Grizzlybären aussetzt die sich woanders gefährlich schlecht verhalten. Statt hier zur Brooks Lake Lodge und weiter durch die Wind River Berge nach Pinedale zu wandern hatten wir uns entschlossen zum Campingplatz Turpine Meadow zu gehen. Von dort wollten wir per Anhalter zum Jackson Hole Flugplatz um ein Auto zur Fahrt nach Durango in Colorado zu mieten. Am Ort "Parting of the Waters" teilt sich ein Bach in zwei Bäche; einer fließt in den Atlantik, der andere in den Pazifik. Hier trafen wir zwei Reiter die anboten uns von Turpine Meadow zum Flugplatz mitzunehmen. Auf dem Weg dorthin trafen wir mehrere sogenannte "mule pack trains". Das sind aneinander gebundene Maultiere die Lasten transportieren. Auf dem Campingplatz wurden wir abends von Reitern zum Essen eingeladen.
Blick auf den Old Faithful Geysir vom Old Faithful Inn aus
Am Shoshone See vorbei führt der CDT durch diese nassen Wiesen
Am Auslauf des Shoshone Sees hatten wir eine Überfahrt mit dem Kanu statt durch den Fluss zu waten
Parting of the waters - hier teilt sich der Fluss von ganz links in zwei; der rechte fliesst in den Pazifik, der linke in den Atlantik
Packtrains - Eine Reihe von beladenen Maultieren in den North Fork Wiesen