Ich hatte als einziger in der Fjellstua übernachtet. Das Restaurant, welches ich noch von vor zwei Jahren kannte, war wegen Corona geschlossen. Also versorgte ich mich auf meinem Zimmer selber. Früh machte ich mich auf den Weg. Schon bald merkte ich, dass es spät im Frühjahr in Norwegen noch kräftig geschneit hatte. Der Fluss, den ich die ersten Meter begleitete hatte viel mehr Wasser als ich von vor zwei Jahren in Erinnerung hatte. Auch kam ich bald an den ersten Schneeresten vorbei. Bevor ich die Sauvasshytta erreichte, musste ich den Zulauf zum Sauvatnet queren. Hier ist eine Brücke für uns Wanderer angelegt. Diese besteht aus zwei Stahlträgern ohne Geländer. Sie soll es ermöglichen trockenen Fußes hinüber zu kommen. Auf einer Seite konnte man zwar mühsam auf die nassen Träger kommen, am anderen Ufer landete man im tiefen Wasser. Ich suchte mir eine andere Stelle um durch den Fluss zu waten. Der Aufstieg zur Sauvasshytta führte dann über Schneefelder. In der Hütte waren zwei Wanderer. Hier machte ich dann in der Sonne am Ende Juli noch gefrorenen See Östre Sauvatnet Mittagspause.
Bald ging es ins Ivakskardettal hinab. Vor zwei Jahren war dies ein kaum Markierter Abstieg über Geröllhalden. Jetzt war es in steiler Abstieg ohne Markierung über ein sehr großes Schneefeld. Langsam ging es bergab. Unten angekommen ging es an den Hängen des Mjelkfjellet entlang und immer in Sichtweite des großen Kallvatnetsee weiter. Zum Abend erreichte ich die Hütte Kvitsteindalstunet. In diesem Coronajahr mussten die Hütten vorher gebucht werden da immer nur eine Gruppe oder ein einzelner Wanderer übernacht durften. Ich hatte für diesen Abschnitt vorab die Hütten bis zur Krukistua gebucht. Ganz allein in dieser größeren Hütte war schon etwas ungewohnt.
Nasser markierter E1 mit Schneeresten
Die Brücke soll über den Zulauf zum Vestre Sauvatnet und nicht ins Wasser führen
Der See Östre Sauvatnet an der Sauvasshütte war Ende Juli noch gefroren
Abstieg über sehr lange und steile Schneefelder ins Ivakskardettal
Gut markierter aber wenig gegangener E1
Rauschender Bach am E1