Nach einem Ruhetag in Silverton fuhren wir morgens mit dem Shuttle der Herberge zum Molas Pass. Alle anderen an Bord waren auf dem Weg nach Durango. Zuerst ging es vom Pass aus runter zur Durango - Silverton Eisenbahnstrecke die dem Animas Fluss folgt. Nachdem wir das Gleis und den Fluss gekreuzt hatten ging es immer bergauf im Elk Creek Tal. Schließlich waren wir oberhalb der Baumgrenze. Es war ein sehr sonniger Tag. Außer im Waterton Canyon war dies der Tag mit den meisten Wanderern. Insgesamt trafen wir auf 36. Nachdem wir den höchsten Punkt erreicht hatten gingen wir auf der anderen Seite runter zu einem alten Bergwerkscamp. Zwei Gebäude stehen noch. Das eine war verschlossen. Das andere ist offen und hat ein teilweises Dach. Wir übernachteten in dem offenen Gebäude. Um die Gebäude rum waren die Reste der ehemaligen Bergwerksaktivitäten wie Schienen, Aushub und Tunnelöffnungen.
Am nächsten Morgen folgten wir der alten CT-Strecke und gingen im Bear Creek Tal bergab bis zum Rio Grande. Am Anfang ging es ein Stück querfeldein. Schon bald wurde es einfacher und es ging immer bergab. Am Rio Grande begann ich in meinen Stiefeln durch die Furt zu gehen. Aber das Wasser wurde zu tief. Ich drehte um und wollte meine extra für so eine Situation mitgenommen Schuhe anziehen. Am Ufer standen mehrere Quads. Einer der Fahrer sah mich umdrehen und fragte ob er mich rüber fahren sollte. Das Angebot nahm ich gerne an und wurde trockenen Fußes rübergefahren. Jetzt ging es immer am Pole Creek entlang wieder bergauf. Nachdem wir in der Nähe des Cataract Sees angekommen waren stoppten wir für die Nacht.
Der Wanderweg war in gutem Zustand, am Morgen war das Wetter schön und wir trafen acht Wanderer. Später folgte der Weg einer Sandstraße und wir trafen einige Quads. Nachdem wir Carsons Pass lange hinter uns gelassen hatten blickten wir uns um und sahen einen schweren Gewittersturm direkt auf uns zukommen. Jetzt galt es schnell von der Höhe runter zu kommen. Wir drehten direkt zum Pass zurück um und suchten Schutz in einer dachlosen ehemaligen Bergwerkshütte. Um die Wartezeit gut zu nutzen hatten wir ein frühes Mittagessen. Ein Ehepaar mit ihrem Quad suchte hier ebenfalls Schutz. Sie gaben uns einige Apfelsinen. Trailmagic! Und dann gab es Hagel. Der Himmel mit dem nahenden Regen überzeugte uns davon durch das Carsontal nach Lake City zu wandern. Nachdem wir ein Stück bergab gewandert waren begann es zu regnen. Wir suchten Schutz unter einigen Bäumen. Der Regen hörte nicht auf. Also gingen wir jetzt im kräftigen Regen weiter und erreichten schließlich die Straße CO 30. Nach einiger Zeit kam das erste Auto in unserer Richtung. Alle Plätze waren besetzt im Fahrzeug aber sie stoppten trotzdem. Nachdem wir erzählten wo wir herkamen und wo wir hin wollten sagte die Fahrerin zu ihrem Mann "Liebling warum holst du nicht den Jeep und fährst sie in die Stadt". Der Wagen drehte um und schon bald kamen Sie mit zwei Wagen an. Wir wurden in die Stadt mitgenommen. Die Herberge war komplett belegt aber wir konnten im Garten zelten. Die zweite Nacht bekamen wir ein Bett.
Aufstieg zum CDT / CT im Elk Creek Tal
Blick zurück ins Elk Creek Tal von oberhalb der Baumgrenze
Ehemaliges Minencamp im Bear Creek Tal
Aufstieg zum höchsten Punkt des CT
Reste eines Bergwerks