Ib.10    Abschnitt Sorjushytte - Staddajåhkå über 29 km

Über Nacht hatte es gestürmt und geregnet. Am Morgen war es zum Glück wieder trocken. Im Laufe des Tages sollte auch die Sonne etwas rauskommen. Der Weg führte erst am südlichen Ufer des Sees Bajep Sårjåsjávrre und später am Vuolept Sårjåsjávrre entlang. Gegen 10:00 Uhr erreichte ich dann das letzte große Hinderniss vor der Grenze. Ich konnte jetzt schon die Grenze zu Schweden sehen. Ich musste nur noch den Auslauf vom Gletscher Sulitjelmaisen kreuzen. Laut Karte gibt es flussaufwärts vom See eine Brücke. Als ich diese erreichte musste ich feststellen, dass diese nur unter Lebensgefahr genutzt werden kann. Es fehlten Bretter zum rübergehen und nur noch ein kaum befestigtes Geländer existierte. An dieser Stelle wäre ein Abrutschen von der "Brücke" in den tiefen und schnell fliessenden Fluss sicherlich tödlich verlaufen. Also ging ich flussabwärts nahe an den See heran. Hier entdeckte ich dann eine neuere Markierung am Ufer. Der Fluss ist hier im Delta sehr breit mit einigen tieferen Stellen und einer Reihe von Inseln. Also rein in die Crocks und die Hosenbeine so hoch wie möglich gekrämpelt und los ging es. Das Wasser war sehr kalt und immer wieder auch sehr schnell fliessend. Es dauerte recht lange bis ich mit eiskalt gefrorenen Beinen am anderen Ufer ankam. Wieder in den Stiefeln dauerte es lange bis die Füße halbwegs warm waren.

Dann erreichte ich die Grenze. Ein gelbes Hinweisschild und eine überdachte Informationswand steht hier. Weiter ging es immer am See entlang. Dann erreichte ich Sårjåsjaugestugan die erste Hütte in Schweden. Hier beginnt auch der Weg Nordkalottleden. Die kleine Hütte hat normalerweise keinen Hüttenwart. Wegen Corona jedoch in diesem Jahr. Er muss aber separat in einem Zelt übernachten. Viel los ist hier nicht. Ich konnte mich drinnen aufwärmen und hatte meine Mittagspause. Dann ging es nochmals über ein größeres Schneefeld bis ich langsam bergab bis zur nächsten Hütte, der Staddajåhkå weiter ging. Hier übernachtete ich alleine in einem der Gebäude. Die Heizung war eine willkommene Abwechslung.

Wie ein U-Boot sieht der Felsen im See Bajep Sårjåsjávrre aus

Durch diesen breiten und tiefen Fluss, immer weiter nach rechts gehend, musste ich waten

Seit Jahren kann diese kaputte Brücke nur unter Lebensgefahr betreten werden

Blick zurück von Schweden über die Grenze nach Norwegen

Rentiere am E1

Immer wieder führt der E1 zwischen den Wiesen über Geröllfelder