Kennedy Meadows
Crag Creek 10 km
Olancha Peak Saddle 24 km
Diaz Creek 30 km
Rock Creek 30 km
Tyndall Creek 23 km
Onion Valley 48 km
Independence
Den heißen südlichen Teil von Kalifornien hatte ich jetzt hinter mir. In normalen Schneejahren sollte der Start in die jetzt vor mir liegenden Sierra Nevada mit Pässen von über 4.000m nicht vor Mitte Juni erfolgen. In 2012 war alles anders. Im letzten Winter waren nur ca. 30% der üblichen Schneemengen gefallen. Das bedeutete, dass die sonst immer auf den Nordseiten der Pässe vorhandenen Schneefelder quasi nicht existierten. Und dann wurde uns auch erzählt, dass die Flüsse nur den Wasserstand von Ende August / Anfang September hätten. Und beides sollte sich bestätigen. Zuerst ging es jedoch noch zwei Tage in flacherem Gelände bevor dann die richtigen Anstiege begannen. Hier änderte sich dann auch der Weg. War es bislang meist sandig so wurde es jetzt immer steiniger.
Den Abstecher auf den Mount Whitney sparte ich mir. Es ist zwar der höchste Berg der USA außerhalb von Alaska und Hawaii. Aber es ist nicht Teil des PCT und ich fand dass ich auch so genügend Aussichten habe. Und es lagen ja auch noch so viele Kilometer vor mir. Und schließlich hatte ich schon in Bolivien in größerer Höhe Ski gelaufen.
Und der erste Pass ist dann auch gleich der höchste Punkt auf dem gesamten PCT. Der Anstieg zum Forester Pass war komplett schneefrei. Selbst auf dem sonst immer unter Schnee liegenden Teil im allerletzten Stück des Anstiegs konnte der dann doch vorhandene Schnee auf dem Weg passiert werden. Von oben hatte ich einen grandiosen Blick in die weite Landschaft. Und auf der Nordseite waren auch nur noch wenige Schneereste zu sehen.
Da ich gut voran kam, verließ ich nachmittags den PCT und ging Richtung Kearsarge Pass um den kleinen Ort Independence zu erreichen. Von anderen Wanderern, die mir entgegen kamen, ließ ich mir den Weg und deren Wanderzeit beschreiben. Ich wollte es dann darauf ankommen lassen, noch vor dem Dunkelwerden einen zweiten Pass zu übersteigen. Vom Kearsarge Pass aus geht es runter Richtung Independence. Ich schaffte es gerade noch ohne meine Stirnlampe einzusetzen, den Parkplatz und Campingplatz im Onion Valley zu erreichen. Hier gab es wieder Trail Magic. Am nächsten Morgen gab es Frühstück und dann auch noch eine Mitfahrgelegenheit noch Independence. Hier wollte ich eine Nacht im Motel verbringen. Mein Versorgungspaket von REI wartete schon auf mich auf dem dortigen Postamt.
Wiesen, Wälder und Berge, es geht bergauf in die High Sierra.
Furt durch den Whitney Creek, in den meisten Jahren mit wesentlich höherem Wasserstand.
Blick auf Mount Whitney
Die letzten Schritte zum Forrester Pass (4.023m). In den meisten Jahren ist dieser Einschnitt komplett unter Schnee und Eis.
Schneefreier Abstieg vom Forrester Pass
Bullfrog Lake auf dem Weg zum Kearsarge Pass
Aufstieg zum Kearsarge Pass